Spontaner Arbeitseinsatz für die Gelbbauchunke im Steinbruch Hochstädten

Durch den Abbau im Steinbruch in Hochstädten bis vor etwa 25 Jahren sind wertvolle Sekundärhabitate entstanden, in dem sich unter anderem ein kleines Vorkommen der Gelbbauchunke befindet. Doch die Offenhaltung des Lebensraums nach Aufgabe der Abbautätigkeiten ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Diesen können Ehrenamtliche kaum leisten und Verantwortliche selten dauerhaft finanzieren.

Denn Gelbbauchunken sind auf frisch entstandene Kleinstgewässer angewiesen. Solche stetig neu anzulegen oder zu pflegen ist besonders aufwendig. Aufkommende Gehölze müssen laufend zurückgedrängt und in den trockeneren Sommern Gewässer immer wieder aufgefüllt werden. Nur so kann die Entwicklung von der Kaulquappe zum Landtier gewährleistet werden. Zudem machen Waschbären große Probleme, die sicher gerne am Amphibienbuffet bedienen. Es gibt viele unterschiedliche Gründe für die Bestandseinbrüche bei den kleinen Unken mit der auffallend gelben Bauchunterseite.

Gemeinsam für den Erhalt einsetzen

Gemeinsam setzten sich die Ehrenamtlichen, die Stadt Bensheim als Eigentümerin des Grundstückes, HessenForst und der Landschaftspflegeverband daher für den Erhalt des Lebensraums und seiner Bewohner ein. Im letzten Jahr hat die Stadt ein Pflegekonzept erstellen lassen, um Grundlage für weitere Finanzierungen zu schaffen. Zu den engagierten Ehrenamtlichen gehören unter anderem Mitglieder des NABU Bensheim/Zwingenberg, des NABU Kreis Bergstraße, des BUND Hemsbach Laudenbach sowie Bürgerinnen und Bürgern von Hochstädten. Bei einer Vor-Ort-Besprechung über diesjährige Maßnahmen entstand schnell die Idee, noch vor dem Aktivitätszeitraum der Gelbbauchunke einige Gewässer freizuschneiden und vorsichtig zu sanieren. Denn Fadenmolche, Bergmolche und Springfrösche waren bereits aktiv.

Spontaner Einsatz von Ehrenamtlichen und Azubis und Praktikanten der Stadt Bensheim

Azubis und Praktikanten der Stadt Bensheim, Mitarbeiter von HessenForst sowie Ehrenamtliche des NABU Bensheim/Zwingenberg und des BUND Hemsbach Laudenbach packten bei einem spontanen Pflegeeinsatz zusammen mit Christina Härle vom Landschaftspflegeverband an.

Bei einem dreistündigen Einsatz wurden fünf bereits früher eingebaute Betongewässer von Erlenbewuchs befreit und die Gewässer vorsichtig ausgeschöpft. Darin befindliche Faden- und Bergmolche sowie ein Springfrosch durften in größere Gewässer im Umfeld umziehen. Die Azubis und Praktikanten staunten nicht schlecht über die Tiere, die sie so noch nie gesehen hatten. Also gleich noch einen Umweltbildungsauftrag erfüllt, der sicher nicht im Ausbildungsrahmenplan steht.

Wir hoffen, dass die Gelbbauchunke nun erst einmal weitestgehend freie und mit Gittern gegen Waschbärzugriff gesicherten Gewässer für die diesjährige Fortpflanzungssaison vorfindet und nutzen kann.