Gemeinsam mit den Fachwarten des Fördervereins Odenwälder Apfel e.V. haben wir den Hashtag #mistelchallenge mit einer Mistelschnitt-Aktion gestartet.
Bei frischen minus sechs Grad am Nordhang einer stark mit Misteln befallenen Streuobstwiese im Lautertal wurde mehrere Stunden lang gesägt und gepflegt. Da die Bäume schon lange nicht mehr geschnitten worden waren, konnte man meist ganze Äste entfernen, um die Mistel einzudämmen.
Oft ging ein leichtes Zucken durch die Augenbrauen oder Arme der vom „Odenwälder Apfel” ausgebildeten Fachwarte für Obstbaumpflege. Denn die Schnitte hatten heute oft nichts mit der Beachtung von Wuchsgesetzen und dem natürlichen Obstbaumschnitt zu tun. Aber wie Martin Schaarschmidt es ausdrückte: „Die Misteln müssen eben weg. Wenn wir gar nichts machen, sind die Bäume in Kürze komplett kaputt. So haben sie wenigstens die Chance, neu auszutreiben.“ Man lerne: Wichtig ist immer das Ziel des Schnitts. Auch wenn es der Seele wehtut.
Unterbrochen von einem Imbiss zur Mittagszeit wurde fleißig gesägt, geschleppt, gestapelt und sortiert. Da wurde es auch warm. Die Teile mit den Misteln wurden aus den langen Ästen herausgeschnitten. Diese werden den Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirche in Lautertal zur Abgabe gegen Spende zur Verfügung gestellt. Von dem Geld werden wieder neue Hochstämme gepflanzt. Diese werden natürlich von uns sachgerecht gepflegt.
Im Winter werden wir weitere Misteln entfernen. Wir hoffen, dass auch andere dies tun, und nominieren gleich den Deutschen Verband für Landschaftspflege, das Streuobstwiesenzentrum Hessen und den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald – UNESCO Global Geopark als Kooperationspartner und Multiplikatoren über unsere Social-Media-Accounts.
