Förderung der Postcode Lotterie für Steinkauzröhren

Im letzten Jahr haben wir eine großzügige Förderung der Postcode Lotterie für die Beschaffung und den Einbau von Edelstahlwannen als Ersatzbiotope für Amphibien erhalten. Einige Wannen haben wir bereits eingesetzt, weitere Standorte sind bereits geplant. Wir sind sehr gespannt, wie sie in der neuen Laichsaison angenommen werden.

In diesem Jahr haben wir die Zusage für die Förderung von weiteren Behausungen einer besondere Art erhalten: die von Steinkauzen.

Der Steinkauz ist ein sympathischer und lebhafter kleiner Kobold mit stechenden schwefelgelben Augen. Sein Rufrepertoire ist breit, es kann sich klangvoll weich, aber auch bellend, miauend oder schnarchend anhören. Diese nur 20 cm kleine Eule lässt sich bei Gefahr blitzschnell von ihrem Tagessitz fallen und trippelt zu Fuß in Deckung oder verschwindet in Höhlungen. 

Dazu braucht es Wiesen mit kurzem Bewuchs und geeignete Versteckplätze in alten Bäumen oder Gemäuern. Und genau das ist der Grund, warum der Bestand an Steinkäuzen in den letzten Jahren stark gesunken und die Art bedroht ist. Die offenen Lebensräume für den standorttreuen Kauz werden immer seltener. Streuobstwiesen und alte Bäume werden gerodet, extensiv genutzte Mähwiesen und Weiden seltener, alte Gemäuer, die als Unterschlupf dienen, saniert. 

Hier wollen wir ansetzen und durch den fachgemäßen Schnitt von alten Streuobstbäumen diese und damit ihre wichtigen Baumhöhlen möglichst lange erhalten. Das Anbringen von künstlichen Nisthilfen, wie wir sie durch die Postcode Lotterie gefördert bekommen, bildet eine wichtige Ergänzung dazu. Mit beiden Maßnahmen können wir den lebenslang treuen Steinkauz unterstützen und die Bestandsentwicklung positiv beeinflussen, wie erfolgreiche ähnliche Projekte der Region in der Vergangenheit gezeigt haben. Direkt an der Kreisgrenze in Baden Württemberg gibt es ein solch erfolgreiches Steinkauz-Projekt. Wir wollen es über diese Kreisgrenze fortsetzen.

Es gibt bereits Gespräche mit den involvierten Ehrenamtlichen dazu. Ein Teil der Nisthilfen wird wieder bei der Sinsheimer
Förderschulfirma „MIDENA“ gebaut, mit der wir im letzten Jahr sehr gut bei dem Bau von Fledermauskästen zusammengearbeitet haben. Geeignete Standorte werden zusammen mit örtlichen Naturverbänden, die bereits seit Jahren Steinkauz-Projekte durchführen, gesucht und die Röhren gemeinsam angebracht. Ebenso unterstützen diese bei der Betreuung. Neue Akteure sollen dabei über Patenschafts-Modelle eingebunden werden. Wie genau es hier weitergeht wird bei einem Treffen der Akteure besprochen, dass von uns demnächst einberufen wird.

(Foto: Heinz Diehl)