Grünlandschulung mit Äskulapnatter

Artenreiches Grünland, LRT, FFH, NSG, VSG, Natura2000?

Wenn es um den Schutz von Arten und Lebensräumen geht, gibt es zahlreiche Begriffe und Abkürzungen auf deutscher oder europäischer Ebene.  Für Mitarbeitende von Landschaftspflegeverbänden, Behörden oder Naturschützer ist die Bedeutung klar – doch interessierte Außenstehende sind schnell abgehängt. 

Artenreiches Grünland steht für eine Wiese mit einer besonderen Zusammensetzung und Anzahl von Pflanzenarten. Dieser Begriff wird jedoch nicht nur allgemein genutzt: Kommen für jedes Bundesland festgelegte Arten auf einer Wiese vor, können Bewirtschaftende auch zusätzliche Fördergelder erhalten. Lebensraumtypen (LRT) sind über die europäischen FFH-Richtlinie definiert. FFH steht für Fauna-Flora-Habitat. FFH-Gebiete zählen zusammen mit den Vogelschutzgebieten (VSG) der Vogelschutz-Richtlinie zum Schutzgebietsnetz Natura2000. Mit ihm soll ein zusammenhängendes Netz an Lebensräumen innerhalb Europas geschaffen werden.

 

Das FFH-Schutzgebiet Odenwald bei Hirschhorn ist eines der Gebiete, in dem wir Kontakt zu den Bewirtschaftenden aufnehmen sollen, um über für die Arten angepasste Maßnahmen zu sprechen. Dazu müssen wir natürlich das Gebiet selbst kennen und haben Dr. Markus Sonnberger, Botaniker, Gebietskenner und Mitarbeiter beim LPV Odenwaldkreis, gebeten, uns und den Kolleginnen und Kollegen vom LEV Rhein-Neckar einmal die Besonderheiten des dortigen Lebensraumtyps LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiese zu zeigen. Obendrauf gab es noch das Zusammentreffen mit einem der Bewirtschafter, eine Extraportion Gräserkunde und in einem angelegten Tagesversteck sogar ein Exemplar der seltenen Äskulapnatter, der größten Schlange Deutschlands, die nur noch in fünf Gebieten in Deutschland vorkommt – eins davon im Neckartal.